Schottland 28.4. - 7.5.2006
28.4 Hannover - Newcastle - Jedburgh (Hundalee House)
So eine Abreise nach einem langen Arbeitstag kann ja doch in leichter bis mittlerer Hektik ausarten. Aber Dank unser freundlichen Nachbarin Monika kommen wir gut zum Flughafen. Die Hektik fällt langsam von uns ab und wir kommen zur Ruhe. Und es ist wie immer, je größer die Hektik, um so mehr
Zeit verbringen wir mit Warten. Also dauert es kaum mehr als zwei Stunden bevor es losgeht. Wilde und zügellose Schlangenbildung vor dem Counter verdeutlichen das Prinzip von HLX. Es wird keine Sitzplatzreservierung benötigt - also lasset die "Spiele" beginnen"! Inzwischen hat es auch angefangen zu regnen, schlimmer kann es auf der Insel auch nicht mehr werden. Gerade kam die Durchsage für die lang herbeigeredete Verspätung. Vorläufig sind es 15 Minuten, Zeit die uns auf der Fahrt nach Jedburgh fehlen wird!
Der Flug war den Umständen entsprechend gut. Das Flugzeug war noch nicht mal ausgebucht, so dass wir eine Dreierreihe für uns alleine haben. Newcastle empfängt uns mit trockenem Wetter und angenehmen
Temperaturen. Die Übernahme des Mitwagens klappte auch problemlos, ein Skoda Fabia. Das Navigationssystem leitete uns dann ohne Umstände nach Jedburgh. Die Fahrerei war natürlich erst mal ungewohnt, noch dazu bei Dunkelheit. Dennoch sind wir gut und sicher gegen 23:00 Uhr Ortszeit
(24:00 deutscher Zeit) angekommen. Die Strapazen des Tages fordern nun ihren Tribut. Nach kurzer Zeit geht es ab ins Bett.
Zimmer
Im Seitentrakt: Zimmer 4 unten, Zimmer 5 oben. Bestes Zimmer rechts oben.
29.4. Hundalee - John o Groats
Die erste Nacht haben wir gut verbracht. Der neue Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. Das
Frühstück erfüllte leider in jeder Hinsicht alle Erwartungen. Lecker, viel und sehr reichhaltig - eben ein typisch schottisches Frühstück. Ein paar Minuten nehmen wir uns noch und spazieren durch den Park, beobachten die Pfauen, die uns nach einigem bitten den Gefallen tun ein Rad zu schlagen, und freuen uns über das schöne Wetter.
Dann geht es auf nach Norden. Ein Zimmer haben wir für diese Nacht noch nicht, also sehen wir mal, wie weit wir kommen. Das Navi führt uns um Edinburgh herum weiter Richtung Inverness. Bei strahlendem Sonnenschein sehen wir die noch schneebedeckten Gipfel der Grampian Montains.
Gegen 16:00 kommen wir in Inverness an. Für einen Stadtbummel ist es jetzt zu spät. Also decken wir uns mit Wasser und Lebensmitteln ein und fahren weiter nach Norden. Jetzt geht es auf kurvigen
Straßen nah an der Küste entlang. Die Sonne scheint. Wer will da schon mit dem Motorrad unterwegs sein? Wir doch nicht! 17:20 erreichen wir Dornoch. Doch so gut gefällt es uns
auf den ersten Blick nicht. In der Touristinformation besorgen wir uns einen B&B Guide. Dann
beschließen wir doch bis ganz hoch in den Norden, bis nach John o Groats zu fahren. Wir buchen ein Zimmer im Seaview Hotel und die Fähre von Gills Bay nach St Margrets Hope und fahren weiter. Gegen 19:30 sind wir nach 520 Kilometern für heute am Ziel.
Zimmer
Seaview Hotel: Zimmer 7 über dem Eingang, bestes Zimmer 1 mit Blick auf Orkney.
30.4. John o Groats - Orkney (Hyval Farm)
Trotz der fünf Pint Bier haben wir nicht ganz so gut geschlafen. Dafür entschädigt uns jedoch ein strahlender Morgen. Zwar zieht es ganz schön kalt von draußen rein, aber wir haben blauen Himmel und eine klare Sicht. Pünktlich 9:15 sind wir an der Fähre. Auf Orkney angekommen erkunden wir erst die Gegend südlich von St Margrets Hope. Mittag gibt es am Strand Mittagessen in der Sonne. Hätten wir uns wegen des kalten Wind nicht die Jacken überziehen müssen, wäre ein Sonnenbrand angesagt gewesen.
Zimmer
Zimmer 1 auf der Hyval Farm mit super Aussicht.
01.5. Orkney (Hyval Farm)
Ganz früh sieht es noch gut aus, die ersten Sonnenstrahlen kommen noch durch. Aber es ist eindeutig noch zu früh zum Aufstehen. Also drehe ich mich noch mal um und schlafe noch eine Runde. Als wir dann aufstehen ist es trüb und stürmisch. Nach dem Frühstück fahren wir nach Norden. Auf dem Weg zu einem Farm Museum kommen wir bei der Fluke Juwellery vorbei. Der Mann dort ist erst vor einigen Jahren nach Orkney gezogen. Er hat seine Garage in eine Schmuck Werkstatt umgebaut. Von einem großen Fenster kann er vor dem Kamin sitzend Delphine, Seehunde und Killerwale im Meer beobachten. Seinen Schmuck formt er nach den Schwanzflossen der Tiere. Das war ein sehr interessanter Besuch. Das erste Farm Museum müssen wir wegen stürmischer Regenschauer ausfallen lassen. Beim zweiten ist es nur noch stürmisch. Kalter Wind pfeift uns um die Ohren. In einem der alten Häuser brennt ein Torffeuer. Eine Katze schleicht um unsere Beine und führt uns zu dem Korb mit ihren Jungen. Schatzi ist natürlich hin und weg.
02.5. Orkney - Durness (Glengolly)
Der Tag heute beginnt noch schöner als der gestrige aufgehört hat. Der starke Wind hat sich gelegt,
die Sonne geht auf und das um um halb sechs Uhr morgens. Aber das ist noch zu früh. Also noch mal umdrehen und weiter schlafen. Nach dem Frühstück geht es dann quer durch Orkney mit einem kleinen Umweg über Tankerness zurück zur Fähre. Der Abschied von der Hyval Farm fällt uns wieder schwer. Zu schön ist die Ruhe und der Ausblick aus dem Fenster. Und wieder einmal bedauern wir es, sowenig Zeit für die Insel gehabt zu haben. Aber die nächsten Quartiere sind zum Teil schon gebucht und auch auf der Fähre sind unsere Plätze reserviert. Schon währen der Überfahrt frischt der Wind deutlich auf.
Stellenweise haben wir ganz ordentlichen Seegang. In Gills angekommen fahren wir erst noch einmal nach John o Groats. Dort machen wir einen kleinen Ausflug durch den Sturm und lassen uns gut durchlüften. Dann machen wir uns auf nach Westen und fahren an der Nordküste von der östlichsten zur
westlichsten Ortschaft. Unterwegs viel schöne Landschaft und kaum Verkehr. Man merkt, dass die Hauptsaison noch nicht begonnen hat. In Durness angekommen suchen wir unsere Unterkunft. Die ist allerdings nicht ganz nach unserem Geschmack. Das Abendessen war auch nicht so berauschend, das Bier dafür um so mehr.
03.5. Durness - Ullapool (Braemore House)
Das Bett in Durness war schlechter als erwartet, dafür war aber das Whisky Porridge eine Wucht. Trotzdem werden wir dort wohl nicht noch mal die Gastfreundschaft in Anspruch nehmen. Auf engen und kurvenreichen Straßen durch wunderschöne Landschaften ging es dann weiter nach Lochinver, der Hauptstadt des Pie. Natürlich konnten wir es uns nicht nehmen lassen diese Aussage zu überprüfen. Und tatsächlich, unserer Meinung nach stimmt das. Als Hauptgang gab es Steak & Ale Pie und als Nachtisch Erdbeer Rhabarber Pie. Beides super lecker. Nachdem wir uns die Bäuche vollgeschlagen haben, ging es weiter über Ullapool zum Braemore Square Country House. Dort wurden wir sehr herzlich von Wendy und Ed empfangen. Später saßen wir noch gemeinsam in der Küche bei Whisky und Tee, sprachen über dies und das, über Norwegen und Steine, Schafe und Lämmer und hatten viel Spaß.
Zimmer
bisher hatten wir immer das Zimmer mit dem einzelnen Bad, diesmal das Zimmer ganz hinten. Das ist auch das etwas bessere Zimmer.
04.5. Ullapool - Lochcarron (Clisham GH)
Diese Nacht haben wir erwartungsgemäß sehr gut geschlafen. Bei Ed und Wendy ist es zwar etwas teurer, dafür stimmt aber wirklich alles. Angefangen bei der Kosmetik im Bad bis zu den Zutaten beim Frühstück - alles beste Qualität. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von beiden und machen uns gut gelaunt auf den Weg nach Lochcarron. Inzwischen ist es fast zu warm, das Thermometer zeigt über 20 Grad an. Kaum zu glauben, das es vor wenigen Tagen auf Orkney noch vier Grad kalt war. Zwischendurch machen wir an einem Seeufer mit phantastischem Panorama Pause. Der Weg zum Rastplatz ist nur mit Kies befestigt. Auf dem Weg zurück zur Straße beginnt das Auto sehr eigentümliche Geräusche zu machen. Bei jeder Umdrehung des rechten Vorderrades ein schleifendes, manchmal sogar quietschendes Geräusch. Auf jedem der folgenden Parkplätze haben wir angehalten. Mal war es weg, dann wieder da und es war nichts zu finden. Den Wagenheber hatte ich schon in der Hand, dummerweise war aber kein Schraubenschlüssel für die Radmuttern im Bordwerkzeug. Na Klasse! Dann, bei einer Ausfahrt, an der das Auto rückwärts rollte und ich bremsen mußte, gab es einen kurzen Ruck und das Geräusch war weg. Wahrscheinlich hatte sich einer der Kiesel irgendwo in der Bremse verklemmt und wurde beim rückwärts Bremsen wieder rausgeworfen. Wir hatten uns schon fast an den Gedanken gewöhnt am nächsten Tag eine Werkstatt aufzusuchen. Das hat sich ja nun zum Glück erledigt. Typisch schottisch bleibt uns die Sonne nicht den ganzen Tag erhalten. Gegen Abend fängt es dann auch noch an zu gewittern. Das sind die wenigen Momente, in denen es nicht ganz so schlimm ist, das wir nicht mit dem Motorrad unterwegs sind. Abendessen gibt es in Kishorn in einer kleinen Seafood Bar. Im Clisham Geusthouse werden wir freundlich von David und Tracy begrüßt. Auch sie können sich noch an uns erinnern und freuen sich über unser Wiedersehen. Den Abend verbringen wir lesend im Bett. Draußen kommt inzwischen Sturm auf, das erste Donnergrollen ist bereits zu hören. Dann tobt sich das Gewitter so richtig aus. Der Strom ist auch mal kurz weg. Schön, dass nicht unser Motorrad da draußen steht. Bei plädderndem Regen schlafen wir dann gemütlich ein.
Zimmer
bisher hatten wir immer das Zimmer mit dem King Size Bett nach hinten raus, diesmal das Zimmer gegenüber mit Seeblick. Das Zimmer an sich
ist etwas schöner, auch der Seeblick gefällt, da aber an der Badewanne kein Duschvorhang ist, ist duschen etwas schwierig.
05.5. Lochcarron - Portree (Campbell Sandra)
Zimmer ist gebucht
06.5. Portree - Callander
Das Zimmer in Portree war ganz in Ordnung. Was gar nicht in Ordnung ist, das ist mein Magen. Erst liegt der Verdacht nahe, das es an den
vier Pint Ale liegen könnte. Aber beim genaueren Nachdenken wird mir nur bei dem Gedanken an Fish & Chips schlecht. Und das so richtig.
Also gibt es für mich zum Frühstück nur Tee und eine halbe Scheibe Toast. Dann geht es zurück in den Massentourismus. Je weiter
wir in
Richtung Süden fahren, umso mehr bekommen wir davon mit. Im Glen Coe stehen die Autos Schlange nach einem Parkplatz. Ein Auto
nach dem anderen donnert vorbei, alle haben es eilig. Von der Ruhe und Gelassenheit weiter oben im Norden keine Spur.
Eigentlich wollten wir ja bis Stirling fahren, aber in Callander verläßt uns die Lust endgültig und wir suchen uns ein B&B.
07.5. Stirling - Newcastle - Hannover
Heute Morgen ist es trübe und regnerisch. Den Ausblick aus unserem Zimmer hätten wir besser gestern noch fotografiert. Meinem Magen geht es immernoch nicht so richtig gut. Warten wir mal ab, wie ihm das Porridge bekommt.