Scotland 2005 (14.6. - 7.7.)
Sa. 11.6. Vorbereitungen in Hannover
Noch beim Aufstehen wird klar, heute kommen wir nicht nach Duisburg ...
So. 12.6. weitere Vorbereitungen in Hannover
Auch heute ist es nicht klar, ob wir es nach Duisburg schaffen doch gegen 16 Uhr kommen wir dann endlich los. Nur Autobahn fahren macht keinen Spass! Den Start vom Autorennen habe ich verpasst - naja, was soll's - wir haben ja Urlaub!
Mo. 13.6. Vorbereitungen in Duisburg
...
Di. 14.6. Duisburg - Amsterdam - Ijmuiden
Wie auch in den letzten Jahren haben wir ein Frühstück geplant. Und wie in den
letzten Jahren auch müssen unsere Gäste auf UNS warten. Aber das gehört
inzwischen fast mit dazu. Gegen zwölf wurden wir verabschidet und machten uns
bei schönen und fast zu warmen Wetter auf den Weg nach Amsterdam. Unterwegs
kühlt es dann doch merklich ab und wir beschlie0en auf der Fähre die
Winterfutter einzuziehen. Bei der Fähre lief alles wie geplant, zum Abendessen
haben wir uns dann ein Buffet gegönnt.
Mi. 15.6. Newcastle - Jedburgh
Da wir das Frühstück schon gebucht und bezahlt haben gehen wir trotz vollem
Bauch. Unsere Kabine ist nicht weit vom Restaurant entfernt. In aller Ruhe
packen wir dann die Sachen, noch ein Blick von Deck auf Newcastle, das Cardeck ist schon
eine ganze Weile offen, aber bis jetzt hatten wir ja auch immer viel Zeit. Dann
geht es zur Maschine und wir beginnen unsere Sachen zu verstauen. In diesem
Moment geht die Klappe direkt vor uns auf. Schreck, eine leichte Panik macht
sich breit. Was, wenn die Fähre gedreht und so angelegt hat, das zuerst die
Motorräder raus müssen? Dann Entwarnung. Wir können noch alle Sachen ordentlich
verstauen ehe es los geht. Die erste Begegnung mit dem Linksverkehr ist zum
Glück nicht so wild und ich kann mich darauf einstellen. In Newcastle wird der
Verkehr dann etws dichter, aber auch das geht ganz gut. Immer an der Küste
entlang geht es in Richtung Norden und später dann in Richtung Jedburgh.
Irgendwann das Schild "Welcome to Scotland". Barbara hat ein breites Grinsen im
Gesicht und freut sich. Etwas zu früh in Jedburgh angekommen machen wir uns auf
den Weg zum "Hundalee House". Das Zimmer haben wir schon vor der Abreise gebucht.
Wir beziehen unser Zimmer und schauen uns dann die Stadt und die nähere Umgebung an.
Do. 16.6. Jedburgh - Coupar Angus
Der Himmel ist trübe und verhangen. Die richtige Lust zum Aufstehen will da
natürlich nicht aufkommen. Aber halb neun gibt es Frühstück - das erste
Schottische. Dann fängt es auch noch an zu regnen. Und das soll sich bis zum
Ende des Tages auch nicht mehr ändern. Wir fahren auf direktem Weg nach Norden.
Das Gewusel um Edinburgh ist bei dem Wetter auch nicht ohne. Endlich haben wir
die richtige Straße gefunden und können der wilden Verkehr entfliehen. Nach ein
paar Kilometer noch, dann gibt es erst mal einen heißen Tee. Wir versuchen eine
Moment ohne Regen abzupassen doch nach 2 Stunden beschließen wir trotz der Nässe
weiter zu fahren. In Couper Angus haben wir dann keine Lust
mehr auf Regen und quartieren uns im "The Red House Hotel" ein.
Zum Glück hielten die Regensachen das meiste Wasser ab, aber ungemütlich war es
doch. Kaum ist das
Zimmer gebucht, hört es auf zu regnen. Da nun kein Wasser mehr von oben kommt,
wollen wir uns Couper Angus etwas näher ansehen und stellen fest, das dieser Ort
schon bessere Zeiten gesehen hat. Viele Geschäfte sind mit Holzplatten
abgeschottet und das "Royal Hotel" hat den letzten hohen Besucher auch schon
eine ganze Weile nicht zu Gesicht bekommen. Alles in allem nicht gerade eine
anheimelnde Umgebung. Die Regenfahrt hat aber auch ihren Tribut gefordert,
sodass wir uns jetzt um die Ausrüstung kümmern und dann nach einem leckeren "Mc
Ewens" ins Bett gehen können.
Fr. 17.6. Coupar Angus - Nairn
Dank der Heizung sind alle Sachen wieder trocken und es kann weiter gehen. Dann
noch die Überaschung beim auschecken - statt wie am Abend gesagt 58 GBP
sollen es jetzt 75 GBP sein. Da hilft auch alles diskutieren nicht. Naja, so
schön fanden wir den Ort sowieso nicht, hierher kommen wir nicht nochmal! Jetzt
geht es Richtung Norden.
Sa. 18.6. Nairn - John ó Groats
Auch diese Nacht haben wir gut geschlafen.
So. 19.6. John ó Groats - Stromness (Orkney Mainland)
Langsam kommen wir soweit nördlich, dass es nicht mehr ganz dunkel wird. Aber an
Sterne wäre heute Nacht auch nicht zu denken gewesen. Bewölkt und teilweise
starker Regen machen uns bange vor dem Tag. Gegen Morgen klart es aber auf und
die Sonne lacht. Nun sind wir optimistisch und freuen uns auf einen schönen Tag
auf Orkney. Die Fähre in Gills Bay erreichen wir auf die Minute genau.
Auf der Überfahrt wird es uns schon fast zu warm, wir überlegen, ob
wir die Winterfutter aus den Jacken nehmen sollen. Zum Glück haben wir das nicht,
denn auf Orkney ist es doch ziemlich frisch und windig. Die Fähre legt in St.
Margaret's Hope an und wir fahren über Kirkwall in Richtung Stromness. Auf der Suche nach
einem B&B erkunden wir schon fast das ganze Mainland. Je weiter nördlich wir
kommen, um so tiefer und dunkler werden die Wolken. Später sind wir dann mitten
drin in der "Suppe". Also geht es wieder gen Süden nach Stromness. Mit unserer
Unterkunft sind wir nicht ganz so glücklich, deshalb fahren nochmal nach
Kirkwall um uns dort nach einer anderen Unterkunft umzusehen. Nach genauer
Begutachtung wird uns beim anschließenden Telefonat mitgeteilt, dass in ganz
Kirkwall wegen eines Festivals kein einziges Quartier frei sein wird. Auf dem
Weg zurück nach Stromness machen wir Halt beim Ring of Brodgar und versuchen
die 36 Steine in der Abendsonne zu fotografieren. Aber selbst Abends um acht
waren noch Leute dort und das Licht war auch nicht so toll.
Mo. 20.6. Stromness (Orkney Mainland)
Heute brauchten wir mal nicht zu packen. Das entspannt den Morgen deutlich. Nach
einem interessanten Frühstück bei dem wir so einiges über Neuseeland erfahren,
machen wir uns auf zum Steinzeitdorf Scara Brae. Ist schon beeindruckend,
welche architektonischen Leistungen die Menschen hier, weitab jeder Hochkultur
wie z.B. den Ägyptern, 600 Jahre vor den Pyramiden erbracht haben. Dann ging es
weiter nach Brough of Birsay, einer Insel, die man nur bei Ebbe erreichen kann.
Dort, am nordwestlichen Ende des Mainland von Orkney, kann man Papageientaucher
und Robben beobachten. Die Ruhe, die Natur, die Brandung - ein schönes Erlebnis.
Dann sind wir auf kleinen Nebenstraßen quer durch die Insel zurück nach
Stromness gefahren, Abendessen gab es auf dem Zimmer und dann bei Zeiten ab ins
Bett.
Di. 21.6. Stromness (Orkney Mainland)
Heute war der längste Tag auf der Nordhalbkugel. Er fing ganz schön stürmisch und
verregnet an. Trotzdem sind wir auf Nebenstraßen nach Kirkwall gefahren.
Unterwegs wurde ein riesiger Bulle auf unser Motorrad aufmerksam. Zum Glück
waren wir an ihm vorbei bevor er es sich überlegen konnte uns nachzujagen.In
Kirkwall haben wir erst die St. Magnus Church und danach die Highland Park Distillery
besucht. Nach einer kurzen Aufwärmpause ging es weiter in den Süden des
Mainlands. Inzwischen hat es auch aufgehört zu regnen, nur der Sturm blieb uns
erhalten.
Den längsten Tag sahen die Orkianer, oder wie auch immer sie heißen
mögen, als Grund einen Kreis aus Menschen im Ring of Brodgar zu bilden. Wir
durften dabei sein und Dank unserer Hilfe haben wir es auch geschafft.
Mi. 22.6. Stromness (Orkney Mainland) - Quoyloo (Orkney Mainland)
Es gibt nicht viel zu berichten. Heute
wurden alle Pflanzen, Tiere und Motorradfahrer auf Orkney ausgiebig gegossen.
Weil wir uns kurzfristig zu einer Verlängerung unseres Aufenthaltes hier
entschlossen haben und unser derzeitiges Quartier nicht mehr frei ist, müssen
wir unsere Sachen packen und zu einer Farm 20 km weiter fahren.
Dort angekommen stellen wir fest, dass es hier wunderschön ist. Von unserem
Zimmer aus sehen wir auf's Meer und hören die Brandung.
Do. 23.6. Quoyloo (Orknay Mainland) - Der Süden
Fr. 24.6. Quoyloo (Orkney Mainland) - Norden
Zuerst haben wir uns heute Maeshowe
angesehen. Das ist eine ca. 5000 Jahre alte Grabkammer, die uns mal wieder in
Erstaunen über die Fähigeiten der Menschen hier vor 5000 Jahren versetzt hat. Da
wurden 40 Tonnen schwere Steinplatten gebrochen, transportiert und aufgestellt.
Der Eingang ist so angelegt, dass zur Wintersonnenwende, also am küzesten
Tag des Jahres, die Sonne durch den mehrere Meter langen Gang genau in eine
Kammer leuchtet. Die Konstruktion aus den schweren Steinplatten hat sowohl die
5000 Jahre als auch die Nutzung durch die Wikinker ohne irgendeinen Schaden
überstanden. Diese Leute müssen also schon damals beeindruckende Kenntnisse in
Architektur, Mathematik und Astronomie gehabt haben. Wirklich faszinierend!
Da sich im Süden dicke Regenwolken breit machen, fahren wir in die andere
Richtung. Dort besuchen wir "Broch of Gurness" - eine Farmvillage aus der
Steinzeit. Da auf Orkney keine Bäume wachsen mussten die Leute alles aus Steinen
bauen.
Als Abschluss ging es noch Stroness unsere Fähre ein zweites mal umbuchen.
Sa. 25.6. Quoloo (Orkney Mainland) - Kirkwall
Auch den heutigen Tag verbrachten wir auf Orkney. In
Kirkwall standen das Orkney Museum, Earls Place und Bishops Palace auf dem
Programm. Auf dem Weg dahin haben wir noch bei einer Grabkammer halt gemacht und
sie besichtigt. In einem Kasten stand eine Lampe. Da sich die Türen von Kasten
und Grab ohne Probleme öffnen ließen, fühlte ich mich dazu aufgefordert das Grab
von innen zu besichtigen. Leider waren die Batterien der Lampe nicht mehr so
ganz frisch. Aber der Fotoapperat wird mir am Abend schon zeigen wo ich hier bin
und was es zu sehen gibt. Auf allen vieren mußte ich durch den Eingang kriechen.
In Kirkwall war irgendwie Volksfeststimmung. Pritschenlaster mit
vielen grölenden und trommelnden Leuten drauf fuhren durch die Stadt. Kinder
spielten mindestens genauso laut. Irgendwann haben wir dann den Grund für die
ganze Aufregung rausbekommen: Es heiratet jemand. Eine simple Hochzeit und die
ganze Stadt ist in Aufruhr. Naja, wie war das nochmal mit den Ländern und
Sitten? Aber schön! Am Abend sind wir dann noch ein Stück an der Steilküste
entlang gelaufen. Die Vögel haben sich lauthals darüber beschwert und so sind
wir dann auch irgendwann über Koppeln an Schafen und Rindern vorbei zurück.
So. 26.6. Quoloo (Orkney Mainland)
Heute ist mal so richtig Ruhetag. Nach
einem kleinen dezenten Frühstück (siehe Bild) haben wir uns nochmal hingelegt.
Das Wetter hat uns die Entscheidung auch ziemlich leicht gemacht, denn es stürmt
und der Regen prasselt gegen die Fensterscheiben. Dann noch ein bisschen
Planung für die weitere Reise. Irgenwann scheint der Regen nachzulassen und wir
fahren nochmal nach Kirkwall um ein paar Fotos zu machen. Jedoch sind die Bilder
ins Wasser gefallen. Der Regen hatte nur eine kleine Pause eingelegt um jetzt
mit noch mehr Elan weiter zu machen. Also sind wir wie ein paar begossene
Pudel wieder zurück. Und während ich das hier schreibe, klart doch tatsächlich
der Himmel auf und will uns locken. Aber nun auch nicht mehr!
Mo. 27.6. Quoloo (Orkney Mainland) - Durness
Der Abschied fällt uns schwer. Ab jetzt
geht es zwar langsam dafür aber kontinuierlich zurück in den Süden wo letzten
Endes die Fähre auf uns wartet. Bei Sonnenschein und angenehmen 15 Grad
verlassen wir in Stromness Orkney. Die See ist wegen des gestrigen Sturms noch ganz schön
aufgewühlt, aber trotzdem zeigen sich die Inseln von Orkney nochmal von Ihrer
besten Seite. In Scrabster angekommen machen wir uns gleich auf den Weg nach
Durness. Die Landschaft entlang der Küste ist super schön und das Meer dunkelblau.
Zwar haben wir starken Gegenwind und die Fahrerei auf den Single Track Roads
erfordert volle Konzentration aber dennoch ist es eine schöne Fahrt. Die
Strecke ist oft nicht weiter als 100 Meter einsehbar und hinter jeder Kurve von
der man manchmal nicht mal die Richtung kennt kann ein rasender PKW oder LKW
kommen oder ein Schaf auf der Straße stehen oder ein erschrecktes Lamm quer
über die Straße flitzen und selbst Kaninchen rennen einem vors Motorrad. Dann
heißt es schnell reagieren, scharf bremsen, ausweichen, hoffen. In Durness
können wir zu unserm Bedauern nicht das Quartier der letzten Jahre beziehen, da
die Frau gestorben ist. Das stimmt uns ein wenig traurig, denn wir sind dort
immer sehr liebenswert aufgenommen worden. Wir nehmen ein Zimmer in der Nähe und
fahren dann nochmal zum Strand. Nach dem Abendessen falle ich gegen halb acht
ins Bett und schlafe bis zum nächsten Morgen sieben Uhr durch.
Di. 28.6. Durness - Ullapool
Der Morgen sieht gar nicht gut aus. Der
Himmel ist wolkenverhangen, es ist nebelig und trüb. Aber Carol sagt, es wird
schön. Sachen packen und los in Richtung Lochinver. Je höher wir kommen, um so
nebliger wird es. Dann fängt es auch noch an zu nieseln. Wir halten erst mal an
einer Teestube und wärmen uns auf. Die Lady sagt, hinter dem Berg wäre Sonne,
doch so recht glauben können wir das nicht. Dann geht es weiter, es nieselt auch
nochmal aber dann ist da tatsächlich die Sonne zu sehen. Ab jetzt wird es immer
wärmer. Vorbei an schönen Stränden und beeindruckenden Küstenlandschaften in
engen Kurven hoch und runter, fast wie Achterbahn geht es jetzt nach Lochinver,
der Haupstadt des Pie's. Hier machen wir Mittagspause und auch die Susi braucht
dringend was zu trinken. Die letzten 30 Kilometer hatte ich schon mit viel
Besorgnis die Füllstandsanzeige beobachtet. Gegenwind und ständiges
Beschleunigen und Abbremsen haben sie ganz schön durstig gemacht. Jetzt weiter
nach Ullapool wieder auf einer schmalen kurvigen Straße. Jetzt wird es uns doch
zu warm. Wir nehmen die Winterfutter raus und lassen uns vom Fahrtwind kühlen.
In Braemore angekommen beziehen wir unser Zimmer und fahren dann nochmal nach
Ullapool. Dort setzten wir uns noch für eine Weile auf die Hafenmauer und beobachten
das Treiben, lassen uns von der Sonne verwöhnen.
Mi. 29.6. Ullapool - Lochcarron
Nach einer warmen Nacht gab es ein leckeres
und sehr reichhaltiges Frühstück. Die Sonne scheint. Es ist schon fast zu warm.
Freundlich werden wir von Ed und Wendy verabschiedet.Vorbei an gut besuchten
Badestränden ging es über Applecross nach Lochcarron.
Do. 30.6. Lochcarron - Portree (Skye)
Noch ist alles in bester Ordnung. Wir haben
gut geschlafen und freuen uns auf unser Frühstück. Ich habe mir für heute Rührei
mit Lachs bestellt. Aber das war wohl ein Fehler. Schon kurz nach dem Abschied
von David und Tracy wird mir irgendwie übel. Ziemlich übel. Wir fahren zu einem
Platz von dem aus wir das "Eilean Donan Castle" gut sehen können und an dem auch
nicht zu viele Leute sind. Meinem Magen geht es immer noch nicht besser. Also
machen wir uns auf den Weg nach Portree. Im Supermarkt verspüre ich dann das
dringende Bedürfniss eine Toilette aufzusuchen. Wir schaffen es auch gerade noch
bis zum Quartier und dann ist der Abend für mich gelaufen. Schatzi geht in die
Stadt und kommt mit fast nichts eingekauft zurück. Tolle Leistung!
Fr. 1.7. Portree (Skye) - Fort Augustus
Der Morgen empfängt uns mit einer Dusche - na
super. Als es dann daran geht das Motorrad zu bepacken scheint die Sonne. Glück
gehabt denken wir. Los geht es in Richtung Norden vorbei am "Old Man of Storr"
und dicke Wolken begleiten uns. Und dann kommt was natürlich auch heute nicht
fehlen darf - Regen. Dieses mal können wir die Route ändern und kommen deshalb
mit einem kleinen Schauer davon. Wir fahren weiter bis nach Uig. Von der Wärme
vergangener Tage ist nicht mehr viel zu spüren. Bald kommen die Winterfutter
wieder in die Jacken. In Uig mach wir dann kurz Pause und trinken einen heißen
Tee zum Aufwärmen. Irgendwie sind wir von Skye nicht mehr ganz so begeistert
wie wir es die letzten Male waren. Überhaupt sind uns zu viele Leute
unterwegs. Und in einem Moment, an dem dem die Stimmung mal wieder ziemlich weit
unten ist, beschließen wir zwei Tage früher nach Hause zu fahren als ursprünglich
geplant. Also rufen wir bei der Fähre und den letzten beiden Quartieren
an und verschieben die Termine. Nun müssen wir uns allerding doch
zielstrebig Richtung Süden bewegen. Da in diese Richtung aber fast nur
dicke Touri - Highways führen, kommen wir recht schnell voran. Zwischendurch
kommen wir uns wie auf einer Motorrad Rennstrecke vor und scheinen mit unseren
100 km/h nur zu schleichen. Von der Landschaft werden die wohl nicht viel
mitbekommen haben. Schatzi wollte
nochmal die Familie besuchen, also fahren wir beim Monster von Loch Ness vorbei
und machen Station in Fort Augustus.
Sa. 2.7. Fort Augustus - Stirling
Willkommen im Schottland des Massentourismus.
Das Zimmer schlechter, das Frühstück weniger, die Straßen voller - so, wie es
uns eigentlich nicht gefällt. Aber auch das ist eben Schottland. Die Zeiten der
Ruhe und Einsamkeit scheinen vorbei. Eigentlich sollten wir uns auf direktem Weg
nach Stirling machen, aber da ist noch so eine kleine Straße die tief in die
Berge führt. Zumindest sieht es auf der Karte so aus. Also wagen wir den
Abstecher. Und tatsächlich, keine 20 Kilometer von der Hauptattraktion
Schottlands, von Loch Ness, da ist sie wieder. Die Ruhe, die Einsamkeit. Die
Straße führt an einem Stausee vorbei, ein paar Wanderer, ein Zelt und sonst nur
Landschaft. Wir geniessen die letzten ruhigen Momente bevor wir uns auf nach
Stirling machen. In einer nicht enden wollenden Schlange ziehen die Autos durch
den Glen Coe. Trotzdem haben wir auch noch Augen für unsere Umgebung. Tiefe
Wolken hängen über dem Glen Coe und machen die Szene fast unheimlich, fast
bedrohlich. Zumindest was die Nutzung von Regensachen angeht. Aber wir kommen
ungeschoren, das heißt ungeduscht davon. Die letzten Meilen bis Stirling ziehen
sich hin. Der Verkehr wird immer dichter. Am Ende sind wir froh, dass die Fahrt
vorbei ist und bereiten schon mal ein wenig unsere Abreise aus Schottland vor.
So. 3.7. Stirling - Jedburgh
Natürlich bleibt auch heute der
allmorgendliche Regenguss nicht aus. Zum Glück ist er wieder nur kurz und kann
uns nichts anhaben. Dank der Pinlockvisiere gibt es auch kein Beschlagen mehr.
Als erstes wollen wir heute David besuchen. Wir fahren auf
bis zu zehnspurigen Autobahnen und Schnellstraßen durch Glasgow nach Houston.
Die Fahrt ist nicht ganz so toll und fordert einiges an Konzentration. Viel
Betrieb, Linksverkehr, rechts wird überholt, Sonntagsfahrer mit viel Zeit und
gleichzeitig Karte lesen ist anstrengend.
Für Sonntag ist erstaunlich viel los auf den Straßen. Wir finden gleich den
richtigen Weg. Allseits große Freude über unser Wiedersehen.
Nach einem gemütlichen Schwatz und einem Kaffee geht es dann weiter in Richtung Jedburgh.
Die Straßen sind voll, das Fahren ist anstrengend, es will heute nicht so
richtig gefallen. In Peebles, einer Touristenhochburg, ein kurzer Zwischenstopp und
dann weiter. Abends bereiten wir schon mal alles vor und packen für die Fähre
damit wir so wenig wie möglich Gepäck mit in die Kabine nehmen müssen.