Mit dem Motorrad durch Schottland 2004 (16.6. - 7.7.)

Mi. 16.6. Duisburg - IJMuiden (Amsterdam)

Faehre 9 Uhr wollten wir frühstücken, die Gäste waren auch pünktlich... 9:28 kamen dann die Brötchen mit Barbara aber leider ohne Mett daher. Zum Glück haben wir uns nicht so sehr beeilt, denn nun hat Uwe, der da überraschend Zahnschmerzen bekommen hat, auch was vom Frühstück abbekommen. Gegen 11 Uhr wollte ich dann los. Nur noch kurz verabschiedet und eine halbe Stunde später gings dann bei schönem Wetter eskortiert von Uwe und Claudia los. Die beiden haben uns noch bis zum Kreuz Oberhausen West begleitet. Sie wollten wohl sichergehen, daß wir auch wirklich losfahren. Zum Glück sind wir so zeitig losgefahren, so konnten wir wenigstens 4 Stunden in der prallen Sonne und einem sonst total langweiligen Hafen warten. Das verzurren des Motorrades war trotz des dritten Urlaubs mit Fähre wieder sehr nervenaufreibend. Meine Barbara hat trotz kleinerer Zickanfälle super mit angepackt. Die große Zickerei kam dann etwas später, dafür aber um so mächtiger! Grund unbekannt! Nach kurzer Besichtigung stand fest, es hat schon seinen Grund, das diese Fähre so billig ist. Angefangen bei den Passagieren bis zur Größe der Fähre - alles eine Nummer weiter unten. Zum Abendessen haben wir uns dann ein skandinavisches Buffet gegönnt. Das war super lecker aber auch super viel. Gerade als wir die Reservierung abgeschlossen hatten erreichten wir das freie Meer. Die Wellen wurden größer, der Seegang auch, nur unser Appetit - der wurde immer weniger. Aber wir hatten ja schon bestellt. Später war uns dann nicht mehr vom Auf und Ab der Fähre übel, sondern vom vielen Essen. Es gibt wirklich viele Dinge, die man bei so einem Buffet probieren muß! Wegen des vollen Magens, der knarrenden und quietschenden Kajüte und ein wenig auch weil wir total überfressen waren konnten wir nicht so besonders gut einschlafen. Gegen 1 Uhr bin ich dann nochmal wach geworden und der Himmel in Richtung Norden war immer noch nicht ganz dunkel.

Do. 17.6. Newcastle - Dumpfries

CavensArms Gegen 5 Uhr mache ich die Augen auf, sehe aus dem Fenster uns sehe Regen! Nicht schon wieder! Zum Frühstück gab es nur eine Kleinigkeit, wir hatten vom Vorabend noch genug. Die Fähre legt pünklich an, doch die Vermutung, wer als erster reinfährt, kommt als letzter wieder raus war hier nicht ganz richtig. Also sind wir noch gar nicht ganz fertig als es schon los geht.

Fr. 18.6. Dumfries

Sweetheart Abbey Wegen schlechtem Wetter beschließen wir hier zu bleiben. Als der Mietwagen gebucht ist, verschwinden die Wolken und die Sonne lacht. Wir besuchen die Sweetheart Abbey (Foto) und machen eine Rundreise durch Galloway.

Sa. 19.6. Dumfries - Arran

bunter Busch Am Morgen ist richtig was los in Dumfries, was genau wissen wir aber nicht. Hat wohl was mit der Grenze zwischen Schottland und England zu tun, die abgeritten wird. Dann geht es auf in Richtung Fähre nach Arran. Regen konnten wir auch erleben. Super Abendessen im Blackwaterfoot Lodge

So. 20.6. Blackwaterfoot - Kilmartin

Strasse mit Wolken auf Arran Marchie - auf der Ringstraße in Richtung Süden, südliche Querverbindung war gesperrt, deshalb auf der Ringstraße weiter in Richtung Brodick (Foto). Kurzer Stop bei Arran Aromatics, Cheddar gekauft, getankt und weiter nach Lochranza. Auf der Fähre haben wir uns entschlossen Kintyre nicht weiter zu erkunden und uns gleich in Richtung Oban auf den Weg zu machen. Da dieser ziemlich verregnet aussah, haben wir uns in unsere Regensachen gepackt. Vor lauter Freude über so ein Wetter ist Barbara der Helm runtergefallen. Als es dann nach einer halben Stunde Fahrt in der Sonne immer noch nicht anfangen wollte zu regnen, haben wir die Regensachen wegen Überhitzungsgefahr der Träger wieder ausgezogen. Auf Hauptstraßen ging es dann bis nach Kilmartin, wo wir duch Kommunikationsfehler zwischen uns beiden in einem nicht ganz so tollen, dafür aber doch recht teuren B&B gelandet sind. Essen gab es dann im Kilmartin Hotel im Freien.

Mo. 21.6. Kilmartin - Arisaig

Atlantik Bridge Unterkunft, bei Allen, ging so, war etwas zu teuer. Kurz vor Oban einen Abstecher zur Atlantic Bridge (Foto). Glen Coe und Abstecher auf Nebenstraße, Fähre, Richtung Mallaig auf Nebenstr.

Di. 22.6. Arisaig - Malaig - Armadale - Ord - Tarrin - Lochcarron

Ufer auf Skye Das Quartier war gut, das Frühstück ausgezeichnet, die Fähre nach Armadale voller Touris, der Umweg über Ord super gut (siehe Foto) und empfehlenswert und auch der Abstecher in Richtung Elgo hat sich gelohnt. Da wir Sonntag nicht auf Lewis verbringen wollten, sind wir über die Skye Bridge nach Kyle of Lochalsh und weiter in Richtung Applecross. Die ersten B&B waren uns noch zu nah, dann kamen keine (für Barbara geeigneten) mehr. Nächste geeignete Unterkunft war in Lochcarron bei David, der aussieht wie Couldhart. Unterkunft war gut, das Bett sogar sehr gut, aber am besten war das Frühstück. David war super freundlich und nett!! Auch diese Unterkunft ist trotz der 25 GBP sehr zu empfehlen.

Mi. 23.6. Lochcarron - Braemore

Bild Das Frühstück war super! Applecross bei schönem Wetter scheint es für uns wohl nicht zu geben. Es ist ziemlich bewölkt und sehr windig. Trotzdem macht der Pass wieder Spaß. Oben eine kurze Pause. Zum Glück haben wir gut gefrühstückt, sonst hätte es uns wohl weggeweht (Foto). Dann weiter in Richtung Shieldaig wo wir eigentlich ein Schaaffell für unsere Sitzbank kaufen wollen. Aber leider ist keiner da. Also weiter und erst mal einen Tee trinken. Dabei beschließen wir nochmal nach dem Fell zu sehen. Jetzt ist jemand da, aber nur um die Hunde zu füttern. Die Leute sind im Urlaub... Ein Fell konnten wir uns dennoch aussuchen, aber für die Motorradsitzbank ist es zu groß. Wir lassen es zurücklegen, vielleicht kommen wir später nochmal vorbei. Dann weiter in Richtung Ullapool. Wir finden in Braemore ein tolles B&B und bleiben für diese Nacht dort.

Do. 24.6. Braemore - Tain

Bild Bis 10:00 Uhr haben wir gewartet. Aber es wollte einfach nicht aufhören zu regnen. Außerdem haben uns beim Motorrad packen die Midgis das erste mal so richtig zugesetzt. Also haben wir uns in voller Regenbekleidung auf den Weg nach Tain (Glen Morangie Distillerie) gemacht. Fotos gab es so gut wie keine und auch sonst konnte Schottland heute nicht so recht überzeugen. In Tain angekommen wollten wir zuerst eine Unterkunft, was sich aber als ziemlich schwierig herausstellte, da bei den uns bekannten keiner anzutreffen war. Nach einiger Suche fand sich durch Vermittlung dann doch ein klitze kleines Zimmerlein. Später sind wir dann noch zur Destille gefahren und haben B.N.J. und burgundy wood finnish gekauft. Essen gab es auf dem Zimmer.

Fr. 25.6. Tain - Wick

Bild Das Früstück war gut und nicht ganz so viel wie sonst. Auf Empfehlung fahren wir bei den Falls of Shin vorbei um Lachse springen zu sehen. Die hatten aber gar keine Lust zu springen. Dafür haben wir auf dem Parkplatz ein Paar GS-Fahrer aus Baden Baden getroffen. Eine R80 und eine R80 Dakar, aufgmotzt als Wüstenschiffe mit Alukoffern und Riesentank - braucht man ja auch in Schottland. Uns als einfachen Susifahrern ist dann die große Ehre zu teil geworden als Antwort auf unseren Gruß ein kaum hörbares "tach" zu erhaschen. Naja, BMW fahren hat eben halt seinen Preis, da kann man sich nicht mehr mit jedem abgeben. Zum Glück sind nicht alle BMW Fahrer so :-))). Wie dem auch sei, wir sind dann ohne springende Lachse zu sehen weiter über Lairg auf der A839 und dann ab Torbreck über schöne Nebenstraßen nach Brora gefahren. Ein kurzer Abstecher in die Clynelish Distillery und wieder ein Kilo mehr Gepäck. War aber auch lecker - ehrlich! Weiter gehts auf der A9 nach Norden. In Lybster kurz am Hafen und Leuchtturm vorbei und dann nach Lybster links ab zu den Grey Cairns of Camster. Das sind steinzeitliche Hügelgräber. Eine Besichtigung von innen wollte ich mir nicht entgehen lassen. Aber in Motorradsachen war das eine ziemlich enge Geschichte. Natürlich sind die Motorradsachen Schuld, nicht etwa das ausgiebige Frühstück! Niemals! Nachdem ich dann mit einiger Mühe wieder aus den Hügeln vorgekrabbelt bin ging es weiter nach Wick. Dort gibt es eine Menge B&B's. Wir haben uns dann eines der schlechtesten herausgesucht. Aus lauter Verzweiflung sind wir gleich zu den Castles Sinclair und Girnigoe (Foto) und danach essen gefahren. Im Zimmer zurück griff ich als vorbeugende Desinfizierungsmaßnahme zur Whiskyflasche. Danach war alles nicht mehr ganz so schlimm, eher lustig, zumindest für mich.

Sa. 26.6. Wick - Durness

Bild Geduscht haben wir aus hygienischen Gründen nicht. Aber das Frühstück war entgegen allen Erwartungen einigermaßen genießbar. Aber trotzdem waren wir froh, als wir Wick weiter in Richtung Norden verlassen haben. Ein paar Meilen später kam John o'Groats, die nördlichste Stadt Schottlands. Von hier aus kann man die Orkney Inseln sehen. Nächstes Mal nehmen wir uns die Zeit für einen Besuch. Heute allerdings wollen wir noch bis Durness, und da für nachmittags Regen angesagt ist, machen wir uns auf den Weg. Am nördlichsten Punkt Schottlands, dem Dunnet Head, sieht der Himmel schon eher nach Regen aus und es weht ein ziemlich starker Wind. So nehmen wir uns nur kurz Zeit für ein Foto (Foto) und machen uns wieder auf die Reifen. Bis Bettyhill kommen wir noch im trockenen, aber kurz nach der Teepause fängt es dann an zu regnen. Die Fahrt wird mittlerweile zur Herausforderung, Sturm, Regen, Single Track Road und erbarmungsloser Gegenverkehr fordern volle Konzentration. Zum Glück ist es bald geschafft und hinter der nächsten Kurve taucht Durness aus dem Regen auf. Wir werden super freundlich empfangen, die Garage wird gleich aufgemacht und so können dann auch Fahrer und Maschiene den Naturgewalten entfliehen. Später beim Tee sieht die Welt viel besser aus, der Sturm tobt hinter der Scheibe und wir sitzen im Warmen. Zum Abendessen müssen wir auch nicht nochmal raus, wir bekommen eine Kleinigkeit zu Essen und nochmal angenehm heißen Tee. Heute ist Barbara mit Whisky dran, wharscheinlich zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten - jedenfalls ist sie plötzlich seehr müde. Übrigens, so richtig dunkel wird es hier Nachts auch nicht. Man merkt eben, das wir ziemlich weit im Norden sind.

So. 27.6. Durness

Bild Endlich mal nicht packen sondern ausschlafen. Frühstück gibt es erst gegen neun - und selbst das ist noch zu früh. Gegen zwölf gehen wir mal zum Strand. Das Wetter ist sehr wechselhaft (Foto) aber es ist dennoch schön einfach mal nur am Strand zu sitzen und den Wellen zuzuhbören. Später gehen wir noch zur Smoo Cave in deren Gegend viele Vögel nisten und die wir vor zwei Jahren fast für uns alleine hatten. Diesmal ist alles touristisch viel besser erschlossen, Wege wurden ausgebaut es werden auch Touren mit dem Schlauchboot angeboten, es ist voller und lauter. Uns und den Vögeln gefällt das garnicht gut, deshalb beschließen wir auch den kürzeren Weg zurück zu nehemn. Abendessen gab es im Pub, leider haben wir uns das falsche Essen bestellt und den anderen neidvoll auf den Teller geschaut. Aber das Bier war lecker!

Mo. 28.6. Durness - Unapool - Drumbeg - Lochinver - Strathan - Drumrunie - Ullapool

Bild Der Abschied von Durness ist uns beiden schwer gefallen, zum einen ist es eine sehr schöne Gegend und zum anderen geht es von da aus immer weitenr dem Massentourismus, vollen Straßen und sonstigen Zivilisationsanzeichen entgegen. Die Landschaft ist hügelig und zerklüftet, Hinter jeder Kurve eine neue fantastische Aussicht, ein See, Strand oder einfach nur sattes kräftiges Grün. An der Westküste geht es auf Nebenstraßen gen Ullapool. In Lochinver soll angeblich das beste Pie auf der ganzen Welt zubereitet werden. Also gab es zu Mittag Steak and Ale Pie. Die spinnen, die Briten! In etwas süßen Kuchenteig Rindergulasch reinzupacken. Aber geschmeckt hat es. Die Straßen sind teilweise schon eher als Wege zu bezeichnen, sehr schmal, hügelig und kurvenreich. Trotz Warnschildern haben sich die Fahrer der zwei italienische Wohnwagen diese Strecke zugetraut und sich damit wohl offensichtlich überschätzt. Das Tempo war gerade so, das ich die Füße nicht von den Fußrasten nehmen mußte und jeder Gegenverkehr war mit ausgiebigen Rangiermanövern verbunden. Irgendwann begriffen unsere italienischen Freunde dann auch, dass unmöglich beide Wohnmobile in einen Passing Place gemeinsam passen und haben etwas mehr Abstand gelassen. Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem wir überholen konnten. Weiter ging es durch Berge und an Seen vorbei in Richtung Ullapool. Dann überraschte uns noch ein LKW, dem wir auf diesen Straßen kaum folgen konnten. Es ist schon erstaunlich, wie schnell so ein LKW um die engen Kurven kommt. Ein kurzer Regenschauer blieb uns auch an diesem Tag nicht erspart, aber eben nur ein kurzer.

Di. 29.6. Ullapool - Stornoway - Back

Faehre in Ullapool In der Nacht hat es geregnet aber morgens war es zum Glück nur bedeckt. Die Unterkunft war gut, mit großem Bad für uns alleine. An der Fähre in Ullapool (Foto) geht es erst ziemlich wirr zu. Die Überfahrt dauerte zweieinhalb Stunden und war bis auf die Ausfahrt recht unspktakulär. In Stornoway war das Grau des Himmels noch etwas grauer geworden. Als erstes wollten wir in unsere Unterkunft fahren und hätte ich mich nicht verfahren, hätten wir sie bestimmt auch im trockenen erreicht. So aber haben wir das Spiel "Wir sind gleich da, soweit ist es nicht mehr, so doll regnet es nicht" verloren und wurden so richtig nass. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Trocknen unserer Ausrüstung, auf besseres Wetter hoffen und Barbara mit rumzicken. Der Whisky ließ mich Regen und Zickerei aber doch recht gelassen hinnehmen.

Mi. 30.6. Lewis - Harris

Bild Der Tag fing so an, wie der gestrige aufgehört hat, es regnete! Deshalb ließen wir uns viel Zeit beim Frühstück und brachten ein paar Flaschen Whisky zur Post. Entweder haben wir was falsch gemacht, oder Pakete nach Deutschland sind wirklich so teuer. Zum Glück wurde das Wetter aber dann doch besser und wir konnten Lewis und Harris erkunden. Zuerst ging es nach Süden auf Harris. Schon während dieser Fahrt wurde klar, dass der flache und moorige Norden von Lewis nicht ganz unsere Sache ist. Dafür beeindruckte Harris mit Bergen und tollen Stränden. Es lohnt sich auf jeden Fall, und erst recht mit dem Motorrad Harris zu umrunden. Die Fahrt auf den kleinen schmalen Straßen gleicht einer Achterbahnfahrt, ständig ergeben sich neue fantastische Ausblicke oder es taucht ein Strand wie in der Kariik auf. Allerdings erfordern sie auch eine Menge Aufmerksamkeit, denn Rollsplitt, Gegenverkehr und plötzliche Richtungswechsel hinter einer Kuppe sind nicht selten. Die Standing Stones of Calanish besuchen wir als Abschluß dieser Tour. Da wir erst gegen 18:00 Uhr dort sind, haben wir die Atttraktion von Lewis fast für uns alleine. Irgendwie geht schon eine gewisse Faszination von diesem Platz aus. Vor 5000 Jahren wurden die ersten Steinen aufgerichtet, vor 3000 Jahren kamen dann weitere hinzu. Was die Menschen dazu bewogen hat ist bis heute unklar. Zurück nach Stornoway geht es über eine kleine Straße mitten durch das Moor, wir können den Leuten beim Torf stechen zusehen. Aber allzu lange halten wir uns damit nicht auf, denn es ist schon nach 20:00. Das ist ungewöhnlich spät für uns, aber die Sonne, die hier etwas länger scheint lässt einen die Uhrzeit schnell vergessen. Erst die Erschöpfung bring das Zeitgefühl wieder in Ordnung.

Do. 1.7. Stornoway - Tarbert - Fähre - Uig - Portree - Talisker - Portree

Bild Lewis schein sich nochmal von seiner besten Seite zeigen zu wollen, als wir losfahren lacht die Sonne. Doch lange halten die guten Absichten nicht an und so werden wir dann doch noch mit einer kleinen Dusche verabschiedet. Der Norden von Lewis wird uns wohl nicht so schnell wiedersehen, dafür aber auf jeden Fall Harris mit seinen Traumstränden und der Bergige Süden von Lewis ist auch recht interessant. Bei der Ausfahrt der Fähre ergeben sich nochmal schöne Ausblicke auf die beiden Inseln. Auf Skye angekommen weißdas Wetter nicht, was es machen soll. Sonnenschein oder Regen. Und mit jedem Wechsel immerwieder stellt sich uns die bange Frage ob es wohl gleich gießen wird oder nur nieseln. Und meistens passiert dann garnichts. Nachdem wir unser Gepäck in Portree gelassen haben, machen wir uns noch auf den Weg zur Talisker Distillery. Wenn wir nun schon mal in Schottland sind, sollten wir doch wenigstens einmal einen Rundgang mitmachen. Verstanden haben wir zwar nicht viel, aber nett war es trotzdem. Auf dem Rückweg kamen dann noch ein paar Regentropfen und wir haben uns wasserdicht verpackt. Nachdem die Wolken gesehen haben, daß sie keine Chance haben, haben sie aufgegeben und die Sonne schien. Kurz vor Portree wurde dann der Sprit etwas knapp, aber wir haben es dann doch noch bis zur Tankstelle geschafft. Abendessen gab es im fast legendären Isle Inn, DEM Pub in Portree.

Fr. 2.7. Skye

Bild Es regnet. Mal wieder. Auch nach dem Frühstück regnet es immer noch. Also laufen wir eine Runde durch Portree, kaufen ein paar Ansichtskarten und bummeln dann gemütlich zurück. Es regnet immer noch. Irgendwann beschließen wir doch einfach loszufahren. Also gleich in die Regensachen und los. Nach den ersten fünf Kilometern hört es auf zu regnen, nach weiteren fünf scheint die Sonne. Hätten wir vielleicht doch eher losfahren können? Unser Ziel ist heute Point Neist, der westlichste Punkt von Skye. Vorher schauen wir mal bei Skyeskins vorbei. Wir bekommen den Herstellungsprozeß von Schafsfellen erklärt und sehen rein zufällig ein Fell, was super auf unsere Sitzbank passt. Wir wollen es kaufen und gerade zielsicher zum Portemonai greifen aber das ist nicht da. Schreck, dann die Erkenntnis, das es noch in der Jacke vom Postkarten kaufen ist. Tja, und nun? Die Verkäuferin, die im übrigen nicht nur sehr nett sondern auch attraktiv ist, sagt uns wir sollen das Fell einfach mitnehmen und dann per Telefon unsere Kreditkartennummer durchgeben. Sie würde uns vertrauen. Davon sind wir dann doch recht überrascht. Wir fahren aber trotzdem zurück und holen das Portemonai. Da wir auf dem Weg nach Point Neist sowieso in der Nähe von Skyeskins vorbeikommen, bezahlen wir doch gleich unseren neuen Sitzbankbezug. Weiter geht es dann in Richtung Dunvegan und Glendale. Noch ein kurzer Zwischenstop bei Skye Silver, denn Barbara hat mich mehrmals an den gerade vergangenen Geburtstag und unseren Hochzeitstag erinnert. Dann geht es weiter zum Point Neist. Trotzdem er doch recht umständlich zu erreichen ist, stehen viele Autos auf dem kleinen Parkplatz. Der Massentourismus dringt allmählich auch in die kleinen Ecken Schottlands vor. Da wir nicht direkt bis zum Leuchtturm fahren können, gehen wir ein Stück. Es geht sehr steil und lange bergauf und -ab und die Motorradsachen und Tankrucksack werden immer schwerer. Deshalb drehen wir auf halber Strecke wieder um. Aber auch so hat es sich gelohnt, man hört die Brandung an der Steilküste, hat einen schönen Ausblick auf die Westküste und atmet die frische Meerluft. Inzwischen ist es schon nach 19:00 Uhr und wir machen uns auf den Heimweg. 10 Meilen vor Portree erwartet uns dann eine schwarze Regenwand. Also anhalten, Regensachen raus, umziehen. Bei diesem Wetter scheinen die Midgies sich so richtig wohl zu fühlen. Zu tausenden kommen sie auf uns zu. Zum Glück haben wir die Helme aufbehalten und sind auch sonst durch die Motorradsachen geschützt. Dann geht es weiter, und kaum sind wir losgefahren sind wir auch schon mitten im Regen. Es gießt wie aus Eimern. Aber dank der Regensachen überstehen wir alles trocken. In Portree sind die Straßen trocken, nur da wo wir unser Motorrad abstellen bildet sich eine kleine Pfütze. Wir ziehen die Regensachen draußen vor der Tür aus, damit wir uns keine dieser kleinen Plagegeister mit auf das Zimmer holen. Abendessen und leckeres Bier gibt es dann noch im Portree House.

Sa. 3.7. Portree - Dornie - Shieldaig - Inverness - Drumnadrochit

BildNoch regnet es nicht, aber es sieht so aus, als ob wir nicht allzulange darauf warten müßten. Trotzdem machen wir uns auf den Weg. Ein Abstecher nach Dornie zum Eilan Donan Castle danach in Richtung Shildaig unser Fell abholen. kurz nach Lochcarron kommen wir an einer Seafood Bar vorbei. Dort machen wir eine kurze Pause und genießen frischen Fisch. Ein paar kleine Schauer erwischen uns zwischendurch immer mal wieder, aber noch geht es ohne Regensachen. Als nächstes wollen wir nach Fort Augustus, am Loch Ness vorbei. Auf dem Weg dahin fängt es aber so stark an zu regnen, daß wir uns in Drumnadrochit eine Unterkunft suchen und den Rest des Tages mit Regenbeobachtungen verbringen.

So. 4.7. Drumnadrochit - Carrbridge

Bild Der Tag fängt genau so an, wie er gestern aufgehört hat, es regnet. Gegen 9 Uhr geht der Regen auch frühstücken und wir können unser Motorrad im trockenen bepacken. Eigentlich wollten wir noch Urquart Castle besuchen, aber die Menge der Touristen hielt uns davon ab mehr als nur ein Foto zu machen. Weiter ging es dann im strömenden Regen nach Fort Augustus. Aber auch dort wollte es uns auf Grund des Wetters nicht so recht gefallen. Also weiter in Richtung Aberdeen. In Carrbridge hat es uns dann gereicht und wir suchten uns eine Bleibe für die Nacht. Besonders toll war sie nicht, aber bei dem Wetter ist man nicht all zu wählerisch. Als wir dann durch den Ort gingen, haben wir ein tolles Guesthouse mit Pub und Restaurant gefunden. sollte es uns nochmal nach Carrbridge verschlagen, werden wir dort wohnen.

Mo. 5.7. Carrbridge - Stirling

Bild Kurz nach der Abfahrt fing es an zu regnen. Also rein in die Regensachen. Aberdeen lassen wir bei dem Wetter ausfallen und machen uns auf den Weg nach Stirling. Langsam fängt die Heide an zu blühen. Bei schönem Wetter könnte man diesen Anblick allerdings viel mehr genießen. In Stirling bekommen wir unser altes Quartier wieder und werden sehr freundlich aufgenommen. Die Vermieterin fährt uns sogar noch in die Stadt. Abendessen im "Bird's & Bee's" war super lecker.

Di. 6.7. Stirling - Jedburgh

Bild Bis zur 10 Meter entfernten Tankstelle schaffen wir es ohne Regen.... Das Ballungsgebiet Glasgow - Edinburgh durchfahren wir auf der Autobahn. Hier ist jetzt genauso viel Verkehr wie daheim. Die Straßen sind voll und schmutzig. Der Süden von Schottland ist viel mehr von Industrie und intensiver Landwirtschaft geprägt als der karge Norden. Dementsprechend ist natürlich auch Infrastruktur und Wohnkultur angepasst. B$B gibt es weniger, dafür mehr Hotels und Geusthouses. Wir fahren nach Melrose und wollen uns die Abby ansehen. Aber 7,50 Pfund Eintritt, das sind immerhin über 14 Euro sind uns für eine Ruinen dann doch zu viel. Außerdem machen Busse voller Touristen eine ruhige Besichtigung unmöglich. Also weiter nach Jedburgh, wo wir unsere letzte Nacht verbringen wollen. Ein Quartier zu finden ist hier nicht mehr ganz so einfach. Jedburgh ist eine Stadt mit hauptsächlich Wohnblöcken. einzelne Häuser mit ausreichen Platz für Gästezimmer gibt es weniger. Wir beschließen etwas außerhalb zu übernachten und kommen so in ein großes Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert. es ist wirklich sehr schön, mit großem Garten und allerhand Vieh. Auch hier werden wir freundlich aufgenommen.

Mi. 7.7. 16:00 Newcastle

Bild Frühstück gibt es in feudalem Ambiente. Einer der Gäste erzählte uns von einem Sturm, der uns auf der Fähre begegnen könnte. Aber im Moment scheint die Sonne und es ist richtig warm. An der Tankstelle wird es schon wieder dunkel. Später fängt es dann auch an zu regnen, noch später zu gießen. Im pläddernden Regen durchqueren wir die Brder's von Schottland und England. Inzwischen scheint dann doch wieder die Sonne und bei schönem Wetter erreichen wir Newcastle. Auf der Fähre nehmen wir traurig Abschied von Schottland und der Ruhe. Unser Urlaub ist vorbei und bald wird uns der Alltag wieder gefangen nehmen.

Fazit